Ein Tag zum Vergessen

Seraina Ulber: «Es war einfach nicht unser Tag»

Überraschend deutlich hat der achtfache Cupsieger UHC Dietlikon am Samstag den Cupfinal in Bern gegen ein teilweise desolat wirkendes Piranha Chur mit 5:0 gewonnen. Die Bündnerinnen müssen weiter auf den zweiten Cup-Erfolg nach 2013 warten.

von Manuela Fetz (Die Südostschweiz, 27.02.2017)

Vieles war im Vorfeld des Frauen-Cupfinals erwartet worden,nicht aber dass Dietlikon derart überlegen als Sieger das Feld verlassen würde. Nur einmal in der Cup-Geschichte entschied ein Team den Final ohne Gegentor. Schon damals hiess der Gewinner UHC Dietlikon. «Wir wurden von unserem Coachingstaff exzellent auf dieses Spiel eingestellt und haben auf dem Spielfeld die richtigen Entscheidungen getroffen », sagte Dietlikons Verteidigerin Linn Lundström. Man habe bereits vor Anpfiff ein gutes Gefühl gehabt. «Dass wir dieses auch noch spielerisch bestätigen konnten, ist ein tolles Gefühl», hielt die schwedische Weltmeisterin nach der Pokalübergabe fest.

Der Bündner Erzrivale konnte den übermächtigen UHC Dietlikon nicht stoppen. «Wir haben 60 Minuten gekämpft, doch Dietlikon hatte immer eine passende Antwort», resümierte Piranha-Captain Seraina Ulber kurz nach Abpfiff. 16 Schüsse feuerte Ulbers Mannschaft auf das Gehäuse der Dietlikerinnen, doch Torhüterin Monika Schmid hielt zum Ärger der Piranhas dicht. «Der Blick auf die Anzeigetafel am Ende des Spiels war brutal», fasste Ulber den Kampf um den Cup-Titel zusammen. «Es war einfach nicht unser Tag».

Bild Erwin Keller (unihockey.ch)
Bild Erwin Keller (unihockey.ch)

 

Zu Beginn der Partie deutete jedoch noch nichts darauf hin, dass Piranha Chur sich am amtierenden Cupsieger die Zähne ausbeissen würde. Den Zürcherinnen gelang zwar dank Evelyne Ackermann bereits in der 10. Minute der Führungstreffer, doch Piranha Chur hatte kurz vor Drittelspause die Gelegenheit, in Überzahl auszugleichen. Erstmals zeigten sich die Schwächen des Piranha-Spiels in aller Deutlichkeit. Fehlende Ballkontrolle und mangelnde Passqualität führten dazu, dass Dietlikon die Unterzahlsituation ohne Schwierigkeiten überstand. «Wir waren zu wenig konsequent», sagte Seraina Ulber. «Wenn du solche Finals gewinnen willst, muss auch das Powerplay funktionieren.»

Es lag aber nicht nur am Spiel der Bündnerinnen, dass dieser Cupfinal zu einer einseitigen Angelegenheit avancierte. Die Spielerinnen des UHC Dietlikon überzeugten mit einer taktisch einwandfreien Defensivarbeit und schnellen Konterangriffen. Je länger die Partie dauerte, desto grösser wurde die  Unsicherheit aufseiten Piranhas. Mit einem Doppelschlag zu Beginn des zweiten Abschnitts gelang den Zürcherinnen die Vorentscheidung. Es war gleichzeitig das vorzeitige Ende der Churer Cup-Träume.

Wiedersehen im Superfinal?
Besser als im Cup läuft es Piranha Chur im Superfinal gegen Dietlikon. In den letzten beiden Jahren verliessen jeweils die Churerinnen als Siegerinnen das Feld. «Wir haben noch genügend Zeit, an unseren Fehlern zu arbeiten und setzten natürlich alles daran, den Superfinal zu erreichen», resümierte Ulber. Einer Revanche gegen Dietlikon steht somit nichts im Weg.