Géraldine Rossier – Schäri is back

In der Rubrik „piranhas im Fokus“ werden in unregelmässigen Abständen Interviews und Berichte über Akteurinnen und Akteure aus dem Verein und Umfeld von piranha chur aufgeschaltet.

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Im Sommer 2012 liess «Schäri» ihre Bündner Heimat hinter sich und machte sich auf nach Schweden. Im skandinavischen Unihockeyland wollte sie sich beweisen und den «nächsten Schritt» machen. Im Sommer 2017 kehrte die Igiserin als Nationalspielerin in die Schweiz zurück – allerdings nicht zu piranha, sondern zu den Ligakonkurrentinnen aus Winterthur. Nun, nach sechs Jahren Abwesenheit, kehrt die Mittelstürmerin zurück zu piranha.

Willkommen zurück Schäri! Wie ist es für dich nach so vielen Jahren wieder zurück bei piranha zu sein?

Super! Es ist wie nach Hause zu kommen. Einiges hat sich verändert, vieles ist aber auch gleichgeblieben. Es gefällt mir sehr gut und ich freue mich wieder ein Teil von Piranha zu sein.

Wie blickst du auf deine Jahre in Schweden zurück? Wie war es für dich dort oben im sogenannten «Mutterland des Unihockeys»? Wo genau warst du zuhause?

Als sehr lehrreich und spannend. Es gab sehr viele schöne Momente aber auch etwas schwierigere Zeiten. Beides wird mir immer in Erinnerung bleiben.

Zuhause war ich in Täby, ca. 15 km nördlich von Stockholm wo ich auch alle 5 Saisons gespielt habe. In der ersten Saison habe ich dort als Au Pair bei einer schwedischen Familie gearbeitet. Auch nachdem ich einen «richtigen» Job in Stockholm gefunden hatte, durfte ich dort noch wohnen. Es war die perfekte Ersatzfamilie.

Bei Täby FC bist du zur Nationalspielerin gereift. Welche Skills konntest du dir in Schweden aneignen, was dir davor in der Schweiz nicht oder nur teilweise gelungen war?

Von den intensiven Trainings und Spielen habe ich sehr profitiert. Auf dem Spielfeld hast du weniger Zeit mit Ball, somit lernst du automatisch diesen schneller zu spielen und im Allgemeinen schnellere Entscheidungen zu treffen. Auch im physischen Bereich konnte ich nochmals einen grossen Schritt machen.
Auf dem Spielfeld schwedische Fluchworte zu benutzen ist wahrscheinlich ein Skill, den ich mir dort angeeignet habe. Dieser ist allerdings nicht mehr in Gebrauch.

Rossier im Dress der Schweizer Nati (Foto Per Wiklund)


Würdest du im Nachhinein wieder denselben Weg gehen? Inwiefern kannst du von deinem Schwedenaufenthalt im sportlichen und privaten Alltag profitieren?

Auf jeden Fall! Sportlich musste ich vor allem lernen mit dem hohen Druck umgehen zu können. Auch den Konkurrenzkampf als Chance zu sehen musste mir zuerst bewusst werden. Das Erlernen der Sprache hat mir enorm geholfen mich in Schweden wohl zu fühlen. Von allen Erlebnissen und Eindrücke konnte ich jedoch sehr profitieren.

Im letzten Sommer bist du in die Schweiz zurückgekommen und hast dich für die Red Ants entschieden. Warum bist du nach Winterthur und wieso nun doch die Rückkehr nach Chur?

Ich wollte eine Rolle als Führungsspielerin und war mir nicht sicher, ob ich diese in der vergangenen Saison bei Chur bekommen hätte. Mit Red Ants war ich schon seit einiger Zeit in Kontakt und zu diesem Zeitpunkt schien dieser Weg für mich als passend.

Und noch zum Schluss, was hast du für Erwartungen und Ziele an die Saison 2018/19?

Wir haben eine sehr starke Mannschaft und einen guten Mix, ich finde, dass die Erwartungen hoch sein dürfen. Ich erwarte ein professionelles Team in jedem Training und Spiel.
Ich persönlich habe seit 6 Jahren keine grossen Titel mehr gewonnen, der Hunger danach ist deshalb riesig! Die Ziele sollten somit klar sein.

Besten Dank Schäri und einen guten Start in die Saison!

Rossier 2012 bevor sie nach Schweden ging (Foto Florian Büchting)